Charlotte Weaver graduierte 1912 von der American School of Osteopathy. Die enge Verbindung zu A.T. Still regte sie zur Erforschung es Schädels an. 1935 schien ihre Arbeit so weit gereift, dass Weaver sie der dem Vorstand der American Osteopathic Association vorstellen konnte. 1936 veröffentlichte sie ihren ersten wissenschaftlichen Beitrag im JOurnal of American Osteopathic Association; bis 1938 sollten noch 12 weitere folgen.
In diesen Artikeln nimmt Weaver an, dass die Schädelknochen modifizierte Wirbelkörper seien und ihre embryologische Entwicklung mit jener des axialen Skeletts konsistent verlaufen.
Das Zentrum des ersten kranialen Wirbelkörpers ist hierbei das Dorsum sellae, das des zweiten Wirbelkörpers das Os sphenoidale und das des dritten Wirbelkörpers die Basis occipitalis. Die übrigen kranialen Wirbelkörper können morphologisch als vertrebrale Einheiten in den präkaudalen und kaudalen Gebieten des Nervensystems bezeichnet werden.
Weaver arbeitete vor allem in Akron (Ohio) und Paris (Frankreich). Ihr Hauptinteresse galt dabei zwar den „neuronalen und mentale Störungen“, sie behandelte aber das gesamte Spektrum ärztlich zu versorgender Beschwerden jener Zeit.
Den Haupteil ihrer Forschung, der auch umfangreiche Schädeldissektionen umfasste, erfolgte in Paris. Mittels lateraler Röntgenaufnahmen des Schädels dokumentierte Weaver die physiologischen und pathologischen Zustande der gelenkigen Verbindung zwischen Dorsum sellae und der Basis sphenoidalis. Sie lehrte ausführlich während AOA-Kongressen in ihrer Heimat, aber auch im Ausland. Aus bisher unbekannten Gründen geriet sie aber ab Mitte der 1940er in Vergessenheit.
Einige von Weavers Ideen und Terminologie weichen vom heutigen Verständnis ab. Das hat dazu geführt, dass ihre Schlussfolgerungen als inkorrekt betrachtet wurden. Viele meiner Kollegen und ich selbst finden ihre Beiträge hingegen bahnbrechend. Sie liefern fehlende Verknüpfungen und helfen das kraniale Konzept zu vervollständigen. Der Benefit, den Patienten durch Behandlungtechniken im Bereich des Dorsum sellae und der sphenobasilaren Basis erfahren, bedarf eindeutig eines Ansatzes, der über die üblicherweise gelehrten Strainpatterns hinaus geht.
Weavers Arbeit verweist auf wesentlich umfangreichere Forschungsarbeiten in diesem Bereich. So postuliert sie beispielsweise ein neuromesodermales Integrationszentrum im hinteren Drittel des Hypophysenhinterlappens. Erleben wir möglicherweise Verbesserungen bei Patienten, die an Bindegewebserkrankungen leiden, indem wir strukturelle Pathologien im Bereich der Sella turcica behandeln? Weiterhin behauptet sie, dass das Prosencephalon eine Rolle bei der Vibrationssynthese und das Rhombencephalon bei der Chemosynthese spielt, und, dass das Mesencephalon als als Integrationszentrum dient.
Unsere Arbeit ist prädestiniert dafür, um jene Charlotte Weavers weiterzuführen.
Quelle: M. Sorrel (Autorin); Übersetzung C. Hartmann
Klappentext
CHARLOTTE WEAVER, DO, FACN, N, 1884-1964, verstand die Schädelknochen als drei stark modifizierte Wirbel, die läsionsanfällig und osteopathisch behandelbar wären. Sie vertrat die These, dass es ein neuromesodermales Integrationszentrum im hinteren Drittel des Hypophysenhinterlappens gebe und erforschte die Rolle der Epiphyse ebenso wie die unterschiedlichen Funktionen von Prosencephalon, Mesencephalon und Rhombencephalon. Dies wegweisende Buch enthält ihre Biografie, eine lesbare Interpretation ihrer bahnbrechenden Arbeiten und ihre Vorschläge zu möglichen Forschungsprojekten bezüglich Bindegewebskrankheiten. Ihre Beiträge ermöglichen zusammen mit denen von Sutherland ein umfassenderes kraniales Konzept.
Rezensionen
„Dr. A. T. Still, Begründer der Osteopathie, erklärte seinen Schülern, dass der Titel ‚DO’, der Ihnen zum Abschluss verliehen wurde, zusätzlich für ‚dig on’ [‚weitergraben’] stehe. Und nun nimmt eine andere großartige Osteopathin, Margaret Sorrel, mit diesem Buch die daraus erwachsende Verantwortung wieder auf, indem sie die Forschung und die Persönlichkeit einer unserer vergessenen Pionierinnen, Charlotte Weaver, wiederauferstehen lässt. Diese Lektüre ist vorzüglich in Bezug auf ihre Komplexität und Brillianz, die vom Embryo bis zu den klinischen Anwendungen reichen.“
R. PAUL LEE, DO, FAAO, Autor von Interface
„Unglaublich! Margaret Sorrel, DO, hat der Osteopathenschaft die Möglichkeit für einen Erkenntnissprung eröffnet... Dieser wohlüberlegte und wunderbar aufbereitete Text wird unseren Geist anregen, unsere Ausübung der Osteopathie vertiefen und weitere Nachforschungen auslösen.“
ZINA PELKEY, DO, New York City
„Die einzigartigen Arbeiten von Charlotte Weaver, ihre bahnbrechende Forschung, ihr Leben und ihre osteopathische Vision haben darauf gewartet, ans Licht geholt zu werden... Durch ihre beispiellose Hartnäckigkeit, Ausbildung und Praxis vervollständigt Margaret Sorrel diese Vision für uns. Charlotte Weaver: Pionierin der kranialen Osteopathie ist unverzichtbar zur Förderung des kranialen Konzepts in der Osteopathie.“
BRUNO DUCOUX, DO, MRO (France)
„Um es mit Will Sutherlands Worten zu sagen, Sorrel hat ‚den Vorhang beiseite gezogen’, um Aspekte der kranialen Osteopathie zu enthüllen, die den meisten von uns entgangen sind. Es ist erstaunlich, wie wenig von Weavers Arbeit bisher in unsere Forschung und Lehre der Osteopathie im kranialen Bereich eingeflossen ist. Das Auslassen von Dr. Weavers Beiträgen hat Parallelen zu der Erfahrung von Beryl Arbuckle DO, einer anderen brillanten Praktikerin und Wissenschaftlerin. Diese Aktualisierung ist ein willkommener Zuwachs in der osteopathischen Literatur.“
FRED L. MITCHELL JR., DO, FAAO, FCA, Autor von The Muscle Energy Manual
Das Kompendium enthält die wichtigsten Fachartikel und kleinere Abhandlungen des bedeutendsten Gründervaters der Osteopathie, nach A.T. Still. In den 55 Beiträgen erhalten Sie einen guten Überblick Littlejohns Philosophie der Osteopathie, seine Einstellung zur osteopathischen Ausbildung und berufspolitischen Ansichten.
Besonders interessant sind seine Reisebeschreibungen nach Europa schon um die Jahrhundertwende, aber auch die Abschlussreden während seiner Lehrtätigkeit in Kirksville (1898-1900). Die wenigen klinischen Artikel zeugen deutlich von der klaren Handschrift des wohl größten osteopathischen Wissenschaftlers seiner Zeit. Das Littlejohn-Kompendium als kleines Panoptikum seiner Philosophie der Osteopathie ist die ideale Grundlage vor der Lektüre seiner weiteren Schriften (s. unten im Cross-Selling)
Rezension
"Es handelt sich hier um einen Wissensschatz, den die Osteopathie des 21. Jahrhunderts gut gebrauchen kann. Es wäre diesem Kompendium zu wünschen (ebenso wie den Still- und Sutherland-Kompendien), dass ... dass die Lektüre der Schriften der Gründerväter als ein essenzieller Bestandteil der osteopathischen Bildung und Ausbildung begriffen wird....Nicht nur kaufen. Lesen!" (F. Kaiser, DO, 3/2010)
Anmerkung
Bis heute existieren keine öffentlich zugänglichen Dokumente mit ausführlichen biomechanischen Beschreibungen oder Zeichnungen. Veröffentlichungen, wie etwa die Fundamental of Osteopathic Lesions, die Entsprechendes beinhalten und unter dem Namen Littlejohn veröffentlicht wurde, sind nachträglich mehr oder weniger editiert worden (hier: John Wernham). Da historische Authentizität für JOLANDOS höchste Priorität hat, finden Sie in dem Kompendium folglich kaum biomechanisch orientierte Texte. Bis die existierenden Originale zu Littlejohns biomechanischer Arbeit öffentlich zugänglich sind (zumeist werden diese von Privatpersonen unter Verschluss gehalten), damit eine Gegenprüfung möglich ist, sind Werke wie die Fundamentals inhaltlich und historisch auf Littljohn bezogen irrelevant.
Inhalt
Unterweisungen in der Wissenschaft der Osteopathie
Einige Überlegungen
Die Schädelsphäre
Mit klugen Fingern (Autorin: Adah S. Sutherland)
Vorwort von Rachel Brooks (Sutherland Cranial Teaching Foundation, Inc.)
William Garner Sutherland entwickelte die Grundlagen der Kraniosakralen Therapie. Als Schüler von A.T. Still beendete er 1900 an der renommierten American School of Osteopathy seine osteopathische Ausbildung und widmete sich fortan der Übertragung des osteopathischen Konzepts auf den Schädel. Dabei entdeckte er u.a. die funktionelle Bedeutung des kraniosakralen Systems mit seinem Primärrhythmus, den „Tiden“ (Gezeiten), der „Flüssigkeit in der Flüssigkeit“, der „reziproke Spannungsmembran“. Viele neue und aufregende Aspekte der Osteopathie und nicht zuletzt das gesamte Fundament der kraniosakralen Therapie gehen auf Sutherland zurück. Zusammen mit seiner Frau, die ihn v.a. bei der Umsetzung seiner Veröffentlichung entscheidend unterstützte und Mit klugen Fingern eines der meistgelesenen Werke innerhalb der Osteopathie geschrieben hat, schufen die Sutherlands einen fruchtbaren literarischen Boden für die Entwicklung einer der Säulen innerhalb der Osteopathie.
Rezensionen
“Der Klassiker schlechthin…. Die Art und Weise, mit der Sutherland den Leser in die Anatomie z.B. des kraniosakralen Systems einbezieht ist genial, präzise und erfrischend verständlich. Dem Leser erschließt sich die Wichtigkeit der Anatomie und Embryologie mit einer Selbstverständlichkeit, die Lust auf „mehr“ macht. Kein Anatomiebuch kann das so ‚osteopathisch’ und eindringlich bieten… Man gelangt zu einem tiefern Verständnis der Struktur und Abläufe innerhalb des Organismus. Die sich daraus ergebenden Behandlungen verstehen sich dann eher als ein Reagieren auf eine Ausrucksweise des Systems und weniger als ‚Techniken’. Gerade das ist es, was dieses Buch als Klassiker auch wirklich zu einem Klassiker macht. Es vereint einen ganzen Bücherschrank in sich... Man spürt, mit wie viel Arbeit, Mühe, Verantwortung und Geduld sich hier Übersetzer und Herausgeber an die Arbeit gemacht haben. Ein Buch, das jeder Osteopath verinnerlichen sollte…“ [Kerstin Schmidt, Ärztin und Osteopathin,
Osteopathische Medizin, 9 Jhrg., Heft 1/2008, S. 44-45]
Mit ausführlichem Kommentar!
Als A.T. Still (1828-1917) erstmals die Philosophie der Osteopathie in seinen vier Büchern beschrieb, wollte er damit vor allem seine Zeitgenossen aus dem Grenzland der Vereinigten Staaten erreichen. Entsprechend verwendete er die Sprache der einfachen Menschen des Landes. Da er seine Ideen nicht anatomisch-physiologisch ausformulierte, hatten sie keinen Einfluss auf die universitäre Medizin und damit auch nicht ins Gesundheitssystem Amerikas jener Zeit. Erst als J.M. Littlejohn (1866–1947) Stills Ansatz in die Wissenschaftssprache seiner Zeit übertragen hatte, war es der Osteopathie auch möglich auf akademischer Ebene Einfluss zu gewinnen. Littlejohn bezeichnete die Osteopathie dabei gut begründet als biologische Wissenschaft, die im therapeutischen Kontext umgesetzt wird.
Diesen Faden nimmt Louisa Burns (1868–1958) auf und erarbeitet ihn konsequent anhand histologischer und neurophysiologischer Forschungsarbeiten aus. Anders als bei Littlejohn, finden sich in ihren Schriften auch deutliche Hinweise darauf, welche innere Haltung Osteopathen haben müssen, um ihre Kunst am Patienten vernünftig anwenden zu können. Wie Still ermahnt auch Burns die Osteopathen zur rational fundierten Humanität und warnt sie vor unreflektierter Beliebigkeit. Osteopathiehistorisch gesehen verschmelzt Burns damit die Stärken von Still und Littlejohn und ist damit Leitfigur der Osteopathie des 20. Jahrhunderts und sogar darüber hinaus. Dass sie nicht als solche erkannt wurde (und wird), liegt an der Tatsache, dass sie in einer männerdominierten Osteopathie-Welt als Frau schlichtweg ignoriert wurde (und wird); ein Schicksal, dass sie auch mit Charlotte Weaver teilt.
Grundlegende Prinzipien der Osteopathie (Original: Basic Principles) ist das Meisterwerk von Burns. Dieses bereits 1907 verfasste Lehrbuch für Osteopathie-Studenten ist brillant aufgebaut, hervorragend durchdacht und in einer populärwissenschaftlichen Sprache geschrieben, die den Vergleich mit großen Texten aus unserem Jahrhundert nicht zu scheuen braucht.
Beginnend mit allgemeinen Überlegungen zur Biologie und Histologie, aber auch zum Leben und dem Menschen ganz allgemein, leitet das Buch langsam zu neurophysiologischen Themen über, um schließlich spezifische Symptome der Körperoberfläche aus osteopathischer Sicht in ihrer klinischen Bedeutung zu beschreiben. Durchgehend gilt: Individualität als Normalität, vernetzte Systeme und Gesundheit als niemals stillstehender Anpassungsprozess an sich ständig ändernde Rahmenbedingungen.
Burns verbindet in Biologische Prinzipien der Osteopathie erstmalig (und bis heute einmalig) Stills ganzheitliche Philosophie der Osteopathie mit Littlejohns Sichtweise auf die Osteopathie als biologische Wissenschaft. Damit ist sie die bedeutendste Wegbereiterin in eine Medizin, die das 21. Jahrhundert prägen wird.
Ein faszinierendes Lehrbuch der ursprünglichen Osteopathie, das weit über die Osteopathie hinaus von Bedeutung ist!
Das Begleitbuch zur Vortragsreihe bzw. dem Seminar Historisch reflektierte Osteopathie
Mit vielen Reflexionen zur Bedeutung dargelegter historischer Ereignisse für die unmittelbare therapeutische Gegenwart und einen selbst in ihr! (Praxisalltag, Pandemie, Impfung, technisch-ökonomische Medizin, Identitäts-Chaos in der Osteopathie etc.)
Auf dem Weg zu einer konditionalen Heilkunst!
Eine spannende und weite Reise – auch jenseits des osteopathischen Horizonts!
Will man die Identität bzw. das Identitäts-Chaos der gegenwärtigen Osteopathie verstehen, kommt man um ihre Geschichte nicht umhin, denn Identität ergibt sich niemals aus der alleinigen Gegenwartsanalyse.
Diese Geschichte der Osteopathie beginnt nicht mit A.T. Still (1828-1917), dem Entdecker der Philosophie der Osteopathie, denn er selbst ist auch nur Teil eines viel größeren Bildes. Eines, das letztlich bis zu den kulturellen Anfängen der Menschheit zurückreicht. Soweit muss die Zeitreise auch gehen, will man die gegenwärtige Osteopathie also als Ganzes begreifen. Auf diese Zeitreise wird Sie das Buch mitnehmen. Dabei ist für Spannung gesorgt, denn durch eingestreute Reflexionen wird stets ein unmittelbarer Gegenwartsbezug hergestellt, bei dem interessante und zuweilen kritische Fragen und Gedanken auftauchen werden (z.B. Gibt es Krankheiten überhaupt ind er physikalischen Wirklichkeit, oder sind es nru Begriffe?).
Teil I – Heilphilosophien im Wandel
Die Zeitreise des ersten Teils führt von der frühen Menschheit bis in die Entstehungszeit der Osteopathie Ende des 19. Jhdts., im Grenzland der USA. Sie werden mit wichtigen kulturhistorischen Rahmenbedingungen vertraut gemacht und wie diese die in ihnen entstandenen Heilphilosophien geprägt haben. Dabei werden wesentliche Inhalte schamanistischer Medizin, Priester-Medizin, Hippokratischer Medizin, klerikaler Medizin, heroischer Medizin und Schulmedizin, sowie deren Bedeutung für das therapeutische Selbstverständnis beleuchtet.
Am Ende des ersten Teils versteht man:
Ein vertieftes Verständnis einer Heilphilosophie ist ohne die Kenntnis der sie begründenden kulturellen Rahmenbedingungen mit ihrem Menschen- und Naturbild unmöglich. Man versteht: Die Bedeutung einer Heilphilosophie ergibt sich erst im Verhältnis zu anderen Heilphilosophien. Man versteht: Alle Heilphilosophien hängen mehr oder weniger miteinander zusammen. Man versteht: Es gibt mit der Konstitutions- und der krankheitsorientierten Medizin zwei grundsätzlich unterschiedliche therapeutische Denkschulen in der westlichen Welt. Und man versteht: Therapeutisches Denken und Fühlen der Gegenwart ist keine individuelle Leistung, sondern Ergebnis einer Jahrtausende alten Prägung.
Mit diesem Rüstzeug im Gepäck folgt im zweiten Teil eine Betrachtung der Osteopathie.
Teil II – rsprüngliche Osteopathie und Weitere Entwicklung
Hier geht es vor allem um die ursprüngliche Osteopathie, ohne die eine moderne Osteopathie nicht verstanden werden kann. Wie im ersten Teil werden auch bezogen auf die ursprüngliche osteopathische Medizin zunächst wichtige kulturhistorische Rahmenbedingungen vorgestellt. Daraufhin folgt eine Vorstellung des Entdeckers der Osteopathie, des amerikanischen Landarztes A.T. Still (1828-1917), auf seiner Suche nach einer Reform im medizinischen Denken. An einigen Textfragmenten wird exemplarisch gezeigt, wie sich diese Suche bei Still schriftlich abbildet. Dabei wird auf Besonderheiten seiner Sprache eingegangen, ohne die ein Verständnis seiner Texte unmöglich ist. Schließlich erfolgt eine grobe Darlegung wesentlicher Inhalte von Stills ursprünglichen Philosophie der Osteopathie, wobei auf deren naturphilosophisches Fundament eingegangen wird.
Anschließend erfolgt in der gewohnten historisch reflektierten Weise die Darstellung der wissenschaftliche Ausarbeitung von Stills ursprünglicher Philosophie der Osteopathie durch J.M. Littlejohn und Louisa Burns. Auch auf die medizinhistorische Bedeutung dieser Arbeiten wird kurz eingegangen. Es folgt eine skizzenhafte Beschreibung von W.G. Sutherlands kraniosakraler bzw. qualitativer Erweiterung der ursprünglichen Osteopathie. Themen wie Naturphilosophie, Wissenschaft, Metaphysik, Spiritualität, qualitative Wahrnehmung etc. tauchen hierbei auf und werden wie im ersten Teil in den gesonderten Bereichen gegenwartsbezogen reflektiert.
Nach dieser Erarbeitung der ursprünglichen Osteopathie folgt eine kurze Darstellung der Gesamtentwicklung der Osteopathie seit der Gründerzeit. Da die gegenwärtige Osteopathie keine kohärente Identität besitzt, wird auf sie nicht mehr im Detail eingegangen. Vielmehr widmet sich der letzte Abschnitt den möglichen Gründen, die die Osteopathie in ihr aktuelles Identitäts-Chaos geführt haben könnten.
Zurück in der Gegenwart
Wieder in der Gegenwart angelangt, erkennen die LeserIinnen: Auf wichtige Gegenwarts-Fragen, wie Was ist Osteopathie?, oder Was ist die Philosophie der Osteopathie? gibt es aus guten Gründen keine 'handliche' Antwort. Vielmehr erkennt man, dass eine als Ganzes historisch reflektierte Osteopathie, d.h. eine Osteopathie, die eingebettet in ihre kultur- und medizinhistorischen Rahmenbedingungen betrachtet wird, weitaus mehr Fragen aufwirft, als sie Antworten geben kann. Aber man erkennt auch, dass es die ernsthafte Beschäftigung mit genau diesen Fragen ist, die die gegenwärtige Osteopathie wieder zum dem transformieren könnte, was sie ursprünglich einmal war: eine philosophische Konstitutionsmedizin. Und vielleicht noch wichtiger: Ganz individuelle und persönliche Fragen, die mit der Lektüre dieses Buchs für die LeserIinnen auftauchen, erschließen einen frischen Blick auf sich selbst und andere Menschen im therapeutischen Alltag.
Nur noch als eBook verfügbar!
Für John Wesley (1703-1791), den Begründer des Methodismus, mussten die methodistischen Missionare in allen Belangen des Lebens gebildet sein. Da viele dieser Missionare in den Vereinigten Staaten zu Pferd in die entlegendsten Winkel des Wilden Westens vorstießen, erfüllten viele von Ihnen nicht nur seelsorgerische Aufgaben, sondern kümmerten sich auch um das leibliche Wohl der Menschen. Zu diesem Zweck schrieb Wesley populäres Heilbuch mit sehr einfachen Heilmethoden, wobei er sich insbesondere auf natürliche Quellen berief.
Abraham Still (1796-1867), der Vater von A.T. Still (1828-1917), dem Entdecker der Osteopathie galt innerhalb der methodistischen Gemeinde Amerikas als einer der führenden Wanderprediger seiner Zeit. Wie viele seiner Kollegen hatte auch Abraham Wesleys kleines Heilbuch nachweislich auf seinen mehrwöchigen missionarischen Ausritten bei sich. Und da sein Sohn Andrew bei ihm das medizinische Handwerk eingebettet in der Seelsorge erlernte, kann man davon ausgehen, dass dieses kleine Handbuch einen prägenden Baustein im humanistischen Fundament der ursprünglichen Osteopathie repräsentiert.
„Alle heftigen und plötzlich auftauchenden Leidenschaften und Gefühle neigen dazu, den Menschen in akute Krankheit zu stürzen. Lange anhaltende leidenschaftliche Gefühle, wie Kummer oder unerwiderte Liebe, führen zu chronischen Krankheiten. Solange die Gefühlswallung, die die Krankheit auslöst, nicht beseitigt wird, ist jede Medizin nutzlos.“ (Wesley)
Alle drei Kompendien wichtiger Gründerpersönlichkeiten als Set im Leinenschuber!ALLES HANDGEBUNDEN!Das große Still-Kompendium
Das-grosse-Littlejohn-Kompendium
Das-grosse-Sutherland-Kompendium
HINWEIS: Der Inhalt dieses Buchs ist auch in Das-grosse-Littlejohn-Kompendium enthalten!
John Martin Littlejohn (1866-1947) gehört zu den brillantesten Osteopathen der Geschichte. Der hochdekorierte Akademiker erlernte dieses therapeutische Kunsthandwerk direkt von ihrem Entdecker, dem amerikanischen Landarzt A.T. Still (1828-1917). Bei ihm wirkte er auch als Lehrer für Physiologie und Psychophysiologie, die er in den osteopathischen Unterricht integrierte.
Littlejohns großer Verdienst ist es, Stills Osteopathie wie kaum ein zweiter Osteopath in der Geschichte nachhaltig durchdrungen zu haben. Dabei beließ er es - ganz nach Still Aufforderung an die Osteopathen, unabhängig zu Denken - nicht dabei, dessen Ideen unkritisch zu übernehmen, sondern er überprüfe sie mit handfester Forschung auf allerhöchstem wissenschaftlichen Niveau jener Zeit. Darauf aufbauend entwickelte er die Osteopathie insbesondere in den Bereichen der modernen Biomechanik und als Wissenschaft enorm weiter.
Für Littlejohn repräsentierte Osteopathie stets weit mehr als ein medizinisches Verfahren oder eine Art Komplementärmedizin. Da bei allen osteopathischen Überlegungen die Entfaltung der Lebenskraft und nicht die Bekämpfung von Krankheiten die zentrale Rolle spielt, steht das Leben (Bios) selbst im Zentrum aller therapeutischen Überlegungen. Und so versteht Littlejohn die Osteopathie folgerichtig auch als biologische Wissenschaft.
Das in diesem Buch zusammengefassten fünf zwischen 1931-1939 veröffentlichten Artikel belegen dabei, dass seine auch für die moderne Osteopathie herausfordernde und spektakuläre Sichtweise nach wie vor zu den großen, bislang ungehobenen Schätzen der Osteopathiegeschichte zu zählen ist.
Kein anderer hat die Osteopathie der Gründerzeit so klar und verständlich beschrieben, wie einer ihrer bedeutendsten Gründerväter, John Martin Littlejohn (1866–1947). Speziell für interessierte Laien und Therapeuten gibt dieses kleine Meisterwerk einen Einblick über die bedeutendsten Prinzipien der Osteopathie.Der ideale Einstieg zum Littlejohn-Kompendium!
Der Einfluss von Emanuel Swedenborg auf die Entstehung und die Entwicklung der Osteopathie, speziell auf Andrew Taylor Still und William Garner Sutherland.
Rezension
"Wenn die LeserInnen das Buch fertig gelesen hat, wird er alles über Swedenborgs spirituelle und physiologische Prinzipien Swedenborgs im Bilde sein. Er wird den zahlreichen Auslegern seiner Lehren begegnen, dem bunten Durcheinander des esoterischen Denkens im 19. und 20. Jahrhundert, den medizinischen Entwicklungen jener Zeit und damit auch schließlich der Philosophie der Osteopathie... Für alle Neugierigen ist das Buch eine Goldmine voller faszinierender Fakten und Verbindungen, für Lernende ein rundes und umfassendes Nachschlagewerk und für alle Mediziner, die sich für den Heilungsprozess in all seinen Dimensionen interessieren ist es einfach nur unbezahlbar wertvoll." (William F. Morris, D.O.)
Emanuel Swedenborg (1668-1772) ist bisher fast ausschließlich aufgrund seiner esoterisch-theologischen Schriften bekannt. Nur Wenige wissen, dass dieser Lebensphase zwei davon vollkommen unterschiedliche aber ebenso bedeutungsvolle Phasen vorausgingen. Bis Mitte seiner 50er war Swedenborg als wissenschaftlicher Universalgelehrter in Europa hoch geschätzt, der sich auch intensiv mit anatomisch-physiologischen Fragen beschäftigte. Gerade aus seiner mittleren Schaffensperiode stammen zahlreiche herausragende und bahnbrechende Abhandlungen zu anatomisch-physiologischen Themen, deren angemessene medizinhistorische Würdigung noch aussteht.
Swedenborgs Weltbild war von der Vorstellung zweier sich entsprechender Welten bzw. Sphären bestimmt einer himmlischen und einer irdischen. Zwischen ihnen fließen unentwegt Informationen, wobei die irdische Sphäre ein Abbild der himmlischen darstellt. Swedenborgs lebenslanger Passion galt in diesem Zusammenhang der Suche nach den anatomisch-physiologischen „Schnittstellen“ für diese Interaktion. Dabei antizipiert er das Nervensystem (v.a. Gehirn), Tremulationen (feinste „Zitterbewegungen“), Membranen (v.a. Gehirnhäute, Faszien) und Körperflüssigkeiten (Blut, Lymphe, Nervenwasser) als zentrale Medien. Mit diesem Ansatz begründet Swedenborg ein neues anatomisch-physiologisches Denken, das – wie das vorliegende Werk eindrucksvoll belegt – auf die Philosophie der klassischen Osteopathie und die Kraniosakrale Osteopathie einen bedeutenden Einfluss haben sollte.
Ein osteopathiehistorisches Meisterwerk!!!
Inhalt:
Vorwort
Danksagung
Hinweis für die Leser
Einführung
Biografie Swedenborgs
Zentrale Gedanken Swedenborgs
Frühe Verbreitung der Ideen Swedenborgs
Emerson, Amerikanischer Transzendentalismus und Swedenborg
Phrenologie
Mesmerismus und Magnetheilung in Amerika
Einfluss der Swedenborgianer 1840-1860
Die Bewegung der Neuen Ära
Mesmerismus, die Neue Kirche, G.W.Bush und A.J.Davis der Jüngere
Die Philosophie der Harmonie und früher Spiritualismus
Amerikanischer Spiritualismus
Alfred Russel Wallace: Evolution
Spiritualismus und Swedenborg
England Emigrant Aid Society
Neue Gedanken
Theosophie und Biogenese
Biografie A.T. Stills
Paradigmen von Still und Swedenborg im Vergleich
J. Martin Littlejohn, D.O.
Biografie W.G. Sutherlands
Swedenborgs Paradigmen – nochmals beleuchtet
Swedenborg und Sutherland
Übereinstimmungen und Differenzen der Paradigmen
Historische Verbindungen zwischen Sutherland und Swedenborg
Robert Fulford, D.O.
Osteopathie und die Neue Kirche
Swedenborg und Osteopathie
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft.
Weitere Rezensionen:
“A scholarly and eminently readable work offering a valuable perspective on the place of Emanuel Swedenborg, one of the world’s greatest polymaths, within the intellectual currents that shaped the development and continued evolution of Still’s and, even more so, to Sutherland’s thought.” – Jane Eliza Stark, D.O.M.P., Osteopathic Historian, Director of Research, Canadian College of Osteopathy, Toronto, Canada, Author of Still’s Fascia.
"David Fuller’s text Osteopathy and Swedenborg is a thorough analysis of the influence that the writings of Eighteenth Century Swedish scientist and theologian, Emanuel Swedenborg, had upon Andrew Taylor Still, William Garner Sutherland, and other seminal osteopathic thinkers. It behooves any serious osteopathic practitioner, scholar, or educator to read this thought-provoking work.” — Kenneth Nelson, D.O., F.A.A.O., F.A.C.O.F.P. (Dist.), Professor, Department of Osteopathic Manipulative Medicine, Chicago College of Osteopathic Medicine, and Editor of Somatic Dysfunction in Osteopathic Family Medicine.
“Osteopathy and Swedenborg is three welcome works in one: At long last a biography of Emanuel Swedenborg that does justice to his scientific genius, a coherent treatment of the origins and principles of the New Thought movement as the Swedenborgian phenomenon that it was, and a thorough treatment of Osteopathy as the philosophical progeny of the two. For reading or reference, this book sets a new standard for scholarship in osteopathy’s complex genealogy.” — Rev. Reuben P. Bell, D.O. Associate Professor of Family Medicine and Director of Medical Humanities at the University of New England College of Osteopathic Medicine.
J.M. Littlejohn (1866-1947) gilt als einer der bedeutendsten Gründerpersönlichkeiten der Osteopathie. Er übertrug die Ausführungen seines Lehrers, des amerikanischen Landarztes und Entdeckers der Osteopathie, A.T. Still (1828-1917), in moderne Wissenschaftssprache.
Das um 1905 von Littlejohn erstellte Skript Osteopathische Diagnostik und Therapie zählt zu den wichtigsten historischen Dokumenten der osteopathischen Gründerzeit. Es bietet einen einmaligen Einblick in das Denken der ursprünglichen Osteopathie, das stets die Fähigkeit des lebendigen Körpers zur Selbstorganisation berücksichtigt.
Das Skript diente wahrscheinlich als Entwurf für ein nie veröffentlichtes Praxisbuch. Es beginnt mit einer ausführlichen Darlegung der osteopathischen Philosophie der Gründerzeit. Ihr folgt der Hauptteil, in dem zahlreiche Beschwerdebilder vor allem aus dem Bereich der Inneren Medizin, abgehandelt werden. Der pathophysiologischen Beschreibung folgt stets die ätiologische Betrachtung. In ihr steht –typisch für die ursprüngliche Osteopathie – nicht die Krankheit, sondern die Krankheitsursache im Fokus. Entsprechend ausführlich widmet sich Littlejohn den anatomisch-physiologischen Zusammenhängen, allen voran den somatoviszeralen Reflxmechanismen.
Techniken werden nur angedeutet, denn der ausgebildete und intelligente Osteopath der Gründerzeit wusste aus seinen anatomisch-physiologischen Reflexionen, was zu tun war. Ein 'Anleitungsbuch' war nicht nötig.
Kaum ein Buch belegt mehr, dass Osteopathie auf ätiologischer und nicht symptomatologischer Diagnostik beruht.
Inhalt
Diagnose
Der deutlich unterschiedene osteopathische Aspekt der Diagnose
Theorie der Behandlung
Fieber: Infektionskrankheiten, Behandlung der Fieber, Behandlung der Temperatur, Vasomotorische Behandlung. Spezifisch: Typhusfieber, Pocken, Rezidivierendes Fieber, Scharlach, Masern, Influenza (La Grippe), Denguefieber, Cholera, Pest, Gelbfieber, Maul- und Klauenseuche, Miliäres Fieber, Parotiditis, Pertussis, Dysenterie – Durchfall, Zerebrospinales Fieber, Wundrose, Tetanus, Hydrophobia, Pneumonie, Pyämie, Gonnorhö, Syphilis, Tuberkulose, Skrofulose, Lepra, Maliasmus, Malariafieber, Schlichtes fortdauerndes Fieber, Brennendes Fieber, Heufieber, Maltafieber, Bergfieber, Weils Krankheit (Leptospirose), Actinomycose, Anthrax
Weitere allgemeine Erkrankungen: Rheumatismus, Lumbago, Pleurodynie, Gicht, Lithämie, Rachitis, Skorbut, Skorbutrachitis, Purpura, Diabetes mellitus, Diabetes incipidus, Fettleibigkeit, Blutkrankheiten, Anämie, Leukämie, Hodgkins Krankheit, Addisons Krankheit, Basedow-Krankheit
Spezifische Erkrankungen
Herz: Die physische Diagnose von Herzkrankheiten, Die osteopathische Läsion, Die Tatsachen beruhen auf Fällen, Vorbereitende Information, Physiologie des Herzens, Pathologie des Herzens, Besondere Formen von Klappenstörungen, Physische Zeichen, Entwicklung der Klappenzustände, Die physische Untersuchung, Der Bereich der strukturellen Fehlanpassung, Vitalität, Vitale Prozesse, Läsionen, Im Bereich der physischen Läsionen, Die Theorie der Aktion der Läsionen, Die Theorie, welche die Herzläsionen erklärt, Hemmung des Herzens, Der Vagusnerv in Beziehung auf das Herz, Vegetative Läsionen bei Herzkrankheiten, Fallbeispiele, Entzündungszustände, Funktionelle Neurosis, Literaturverzeichnis. Spezifisch: Perikarditis, Pathologie, Symptome, Differenzialdiagnose, Chronische Perikarditis, Hydroperikardium, Hämoperikarditis, Pneumoperikardium, Adhärierendes Perikardium, Endokarditis, Bei der Mitralklappe, Die Trikuspidalklappe, Die Klappe zu den Lungen, Myokarditis, Hypertrophie des Herzens, Dilatation des Herzens, Herzdegeneration, Fettinfiltration, Neurosis des Herzens, Herzklopfen, Angina pectoris
Gefäße: Arteriosklerose, Aneurisma, Krankheiten der Venen, Hämorrhoiden, Varikozele und Hämatozele, Variköse Venen, Wassersucht
Atemwege: Bronchitis, Bronchiales Asthma, Chronische Dilatation der Bronchienröhren, Bronchial-pulmonale Hämorrhagie, Lungenödeme, Lungenembolie, Bronchopneumonie, Chronische interstitielle Bronchitis, Lungenabszess, Lungenverkalkung, Lungenkrebs, Lungenkollaps, Emphysem, Pleuritis</p>
Ösophagus und Magen: Chronische Ösoophagitis, Magengeschwür, Magenkrebs, Magenblutung, Dilatation des Magens, Dislozierung des Magens nach unten, Neurosis des Magens, Erbrechen, Seekrankheit
Darm: Akute Diarrhö, Chronische Diarrhö, Darmverstimmung, Darmkatarrh, Cholera morbus, Geschwür, Krebs, Tuberkulose und Enteritis der Membranen, Darmverschluss, Verstopfung, Darmparasiten, Appendizitis, Typhlitis, Paratyphlitis, Peritonitis
Drüsen: Speicheldrüsen, Splenitis, Hypertrophie der Milz, Behandlung der Splenitis, Pankreasblutung, Pankreatitis, Hyperämie der Leber, Gelbsucht, Akute gelbe Atrophie der Leber, Leberzirrhose, Gallensteine, Leberkrebs, Leberabszess
Ausscheidungsorgane: Hyperämie der Niere, Urämie, Acetonkörperausscheidung im Urin, Amyloide Niere, Nierensteine, Hydronephrose, Fließende Niere, Nierendegeneration, Nierenzyste, Nierensarkom, Nierenkarzinom, Nierenentzündung, Eitrige Nierenentzündung, Zystitis, Bettnässen, Anurie, Krankheiten des Rektum
Muskeln und Knochen:Myositis, Myotonia congenita, Ankylose, Synovitis, Hydroarthritis, Pott-Krankheit, Wirbelsäule bei Typhusfieber, Koxalgie, Angeborene Auskugelungen der Hüfte, Verstauchungen, Auskugelungen, Untere Extremitäten, Knöchelgelenk, Kniegelenk, Hüftgelenk, Krümmungen der Wirbelsäule, Skoliose, Lordose, Kyphose
John Martin Littlejohn (1865-1947) gilt unter Experten nicht nur als einer der bedeutendsten Osteopathen des 20. Jahrhunderts, sondern auch als Mitbegründer der modernen Biomechanik. In unzähligen Artikeln und Aufzeichnungen hebt er das geniale Konzept seines Lehrers A.T. Still (1828-1917), dem Entdecker der Osteopathie, auf allerhöchstes zeitgenössisches Wissenschaftsniveau.
Während seiner fast 50-jährigen Lehrtätigkeit in Kirksville, Chicago und der von ihm gegründeten British School of Osteopathy in London, lehrte er die Bedeutung der therapeutischen Integration, entwickelte die Allgemeinen Osteopathischen Techniken, gab drei Fachzeitschriften heraus und führte bahnbrechende Forschungsarbeiten im Bereich der Neurophysiologie und Biomechanik durch. Geradezu brillant erarbeitete er die überragende Bedeutung der Nervensysteme (ZNS und VNS) bei den osteopathischen Behandlungen.
1899 führte Littlejohn in Stills American School of Osteopathy das Fach Psychophysiologie ein. Das vorliegende Buch ist die erste Veröffentlichung seines hierzu verwendeten Unterrichtsskript. Ein einmaliges Dokument der Osteopathiegeschichte und voller Gedanken, die seiner Zeit weit voraus waren. Hier nur ein Beispiel:
“Die Physiologen lokalisieren im Gehirn die Sinnesempfindungen, womit gemeint ist, dass dort all jene Impulse enden, die in Bewusstsein resultieren. Doch die anderen Anteile des Nervensystems, die die Impulse zu diesem Sensorium übertragen, können ebenso viel mit Bewusstsein zu tun haben wie das Sensorium selbst. Diese auf der vollkommenen Einheit des Körpers und insbesondere des Nervensystems basierende Sichtweise überwindet die von der modernen Physiologie betonte Schwierigkeit einer perfekten Lokalisierung der verschiedenen Funktionen.”
Emanuel Swedenborg (1688–1772) ist der deutschsprachigen Leserschaft bisher fast ausschließlich aufgrund seiner esoterischen bzw. theologischen Schriften bekannt. Nur Wenige wissen, dass er bis in seine späten er auch als wissenschaflicher Universalgelehrter in Europa hoch geschätzt war, wobei er stets die Versöhnung zwischen Naturwissenschaft und Geist suchte. Daher ging er bereits früh von zwei sich einander entsprechenden und stets interagierenden Sphären aus – einer himmlischen und einer irdischen.
Um das Wesen und die Interaktion dieser Sphären besser verstehen zu können, hielt Swedenborg das minutiöse Verständnis von Anatomie und Physiologie für essenziell. Sein faszinierendes Frühwerk über Tremulationen belegt dabei, wie er bereits wellenförmige Phänomene unterschiedlichster Ausprägung als Schlüssel zur o.a. Interaktion, jeglicher Sinneswahrnehmung und sogar des Lebens an sich einschätzt. Schlüsselmedien bilden hierbei gespannte Membranen, Knochen, das Blutkrieslauf- und das Nervensystem, sowie das Fließen der Körperflüssigkeiten. Damit begründet Swedenborg ein neues physiologisches Denken, das die Fundamente der Osteopathie, v.a. der Kraniosakralen und Biodynamischen Osteopathie entscheidend prägen sollte. (Ausführliche Infos hierzu finden Sie in David Fullers Osteopathie und Swedenborg)
"über Tremulation" basiert auf der englischen übersetzung "On Tremulation" von C.Th. Odhner aus dem Jahr 1899.
Zitate aus dem Buch:
„Hiermit lege ich das Prinzip fest, dass die Tremulationen (Zitterbewegungen) in der Flüssigkeit beginnt, die in den Membranen enthalten ist; zur Ausbreitung der Vibrationen müssen sie ebenso in gespannter Verbindung mit den harten Strukturen stehen, wie mit den Blutgefäßen, da sich alle lymphatischen Gefäße oder jene des Nervenfluidums in schlüssiger Verbindung befinden... und folglich kommunizieren sie eine vibrierende Bewegung an die Membranen, sowie die Knochen, so dass nahezu der gesamte Körper in einen Zustand subtiler Ko-Vibration gebracht wird, welcher die Wahrnehmung ermöglicht.”
"Man kann sagen, dass die Dura mater eine Fläche über den ganzen Körper bildet, da sie mit den Membranen und Hüllen eines jeden Körperabschnitts in Verbindung steht. Sie bildet ein ununterbrochenes System, ähnlich dem Nervensystem. Es breitet sich über das gesamte Gehirn aus, ragt in jede Fissur, ebenso zwischen Cerebrum und Cerebellum und umhüllt die Medulla spinalis. Sämtliche von der Medulla ausgehenden Nerven umgeben sich selbst mit einer Tunika, der Dura mater, und führen diese somit zu allen Teilen des Körpers. Senden nun die Nerven ihre Verzweigungen zum gesamten Periost, zu allen Muskeln und allen Blutgefäßen, folgt daraus, dass die Dura mater all diese Teile ebenfalls bekleidet. Sie formt somit alle Häute, Periosts und Hüllen des Körpers. Daraus kann man schließen, dass das gesamte System der Membranen nichts anderes ist als eine Fortsetzung der Dura mater."
9,90 €*
🌻 Vielen Dank für's Weiterempfehlen! 🌻
Diese Website verwendet Cookies, um eine bestmögliche Erfahrung bieten zu können. Mehr Informationen ...