Historisch reflektierte Osteopathie versteht sich als propädeutisches Bildungsangebot. Es bietet Menschen an, das eigene Sein innerhalb des Heilwesen im gesamthistorischen Blick und daraus abgeleiteten Gegenwartsreflexionen bewusster zu erfahren.

Osteopathie, oder genauer die ursprüngliche Philosophie der Osteopathie, dient dabei im zweiten Teil exemplarisch dazu, um zu zeigen, wie sich Form und Bedeutung einer bestimmten Heilkunst vor dem eben genannten gesamthistorischen Hintergrund erarbeiten lässt.

Es zeigt sich, dass Fragen wie Was ist der Mensch? oder Was ist Leben? und der damit verbundene Wunsch nach Selbsterkenntnis im Zentrum der osteopathischen Gründertexte stehen. Damit wird die philosophische Grundhaltung der BehandlerInnen selbst identitätsstiftend, was in Hinblick auf eine spezifische Heilkunst sowohl aus heilkunsthistorischer, wie auch philosophiegeschichtlicher Hinsicht einmalig in der westlichen Moderne ist.

So schließt sich der Kreis: Ist der gesamthistorische Blick notwendig, um Form und Bedeutung der Osteopathie zu erschließen, so konfrontiert uns das Studium der osteopathischen Gründertexte unweigerlich mit zutiefst philosophischen Fragen über das eigene Menschsein; was uns unweigerlich immer weiter in die Menschheitsgeschichte führt.

Diesen Kreislauf zu inspirieren ist Hauptziel der Bildungsangebots Historisch reflektierte Osteopathie.

Teil 1: Mensch und Heilkunst im Wandel der Zeit

Einzigartiges studium generale für therapeutische Berufe

(Dieser Teil kann auch unabhängig vom zweiten Teil als eigenständiges Bildungsangebot wahrgenommen werden!)

Eine spannende Zeitreise, die uns von der frühen Menschheit bis etwa um 1900 eine Welt des ständigen Wandels offenbahrt. Dabei erleben wir, wie in wechselnden kulturhistorischen Epochen drei zentrale Heilkunst-Strömungen entstehen (transzendent, konditional, allopathische). Obwohl ihre Entstehung weit entfernt scheint, ist unser gegenwärtiges Heilweisen von diesen drei Strömungen zutiefst durchdrungen. Am Ende dieser Reise werden Sie staunen: Über die Lebendigkeit der Vergangenheit, überraschende Perspektivewechsel und letztlich über sich selbst!

Teil 2: Ursprüngliche Osteopathie & weitere Entwicklungen

Auf der Suche nach Form und Bedeutung der Osteopathie

Inhalt

Wer Osteopathie 'als Ganzes' verstehen will, muss ihre ursprüngliche Philosophie kennen. Und um diese zu kennen, muss man ihr Entstehungsmilieu und maßgebliche Persönlichkeiten kennen. Damit beginnt der zweite Teil.  Es folgt anhand kritischer Analyse von Auszügen aus maßgeblichen Gründertexten die  modellhafte Skizzierung und therapiehistorische Verortung der ursprünglichen Osteopathie. Ihre philosophische Dimension wird herausgestellt und die damit verbundenen kritischen Fragen für die gegenwärtige Osteopathie und das eigene therapeutische Selbstverständnis besprochen.

Es folgt die Darlegung der frühen institutionellen Entwicklung der Osteopathie und warum man hier die Wurzeln des Identitätschaos der gegenwärtigen Osteopathie findet. Als besondere Erweiterung der Osteopathie wird die Entwicklung der Kraniosakralen Osteopathie, bevor abschließend ein grober Überblick über die internationale Entwicklung der Osteopathie bis heute erfolgt.

Zusammenfassend werden die wichtigsten Erkenntnisse unserer Bildungsreise in ihrer aktuellen Bedeutung zusammengefasst.

Auch hier: Spannend durch zahlreiche kritische Gegenwartsreflexionen!

Bildquelle: MfG Museum of Osteopathic Medicine, Kirksville, MO; ID: MfG MOM, Kirksville: ID: 2010.02.1571a

Lehrziele

• Erarbeitung von Form und Bedeutung der ursprünglichen Philosophie der Osteopathie .
• Gesamthistorische Verortung der ursprünglichen Philosophie der Osteopathie als moderne Reformbewegung der konditionalen Heilkunst.
• Tieferes Verständnis für die konditionale Heilkunst
• Zum neugierigen und lustvollen Nachdenken über sich und die Welt inspirieren!